Bundesbank und EU-Risikorat warnen
Die Bundesbank warnt seit Längerem vor einer Immobilienblase und hat erst kürzlich wieder Alarm geschlagen. Sie schätzt, dass das Preisniveau in den Städten „zwischen 15 und 40 Prozent über dem Preis“ angelangt ist. Im vergangenen Jahr war sie noch von einer Überbewertung von lediglich 30 Prozent ausgegangen.
Das alarmiert nun auch den EU-Risikorat ESRB: Dieser sieht in Deutschland eine „hohe und wachsende Überbewertung“ und empfiehlt, bei der Kreditvergabe stärker den Gegenwert von Haus oder Wohnung zu berücksichtigen. Das Blasenrisiko stuft er als mittel ein. Doch nicht nur die Bundesrepublik ist betroffen, auch für Österreich, Bulgarien, Kroatien oder Ungarn sprach das nach der Finanzkrise gegründete Gremium eine Warnung aus.
Die Europäische Zentralbank spielt für die Immobilienpreise eine wichtige Rolle: Wenn sie tatsächlich noch in diesem Jahr den Leitzins erhöhen sollte, würden sich die Preise für Kredite in der Wirtschaft verteuern. Für die Immobilien- und Baubrache hieße das, dass Finanzierungen teurer würden. Bereits jetzt ist zu spüren: Der Durchschnittszins für einen Baukredit mit zehn Jahren Laufzeit kletterte von rund 1,0 Prozent am Jahresanfang auf inzwischen 1,6 Prozent.